Chronik

Chronik

50000 v. u. Z.
Erste Besiedlung auf dem Etzdorfer Berg.
Bei Ausgrabungen wurden Feuersteingeräte aus der Altsteinzeit entdeckt. Aus dem Jungpaläolithikum (12000 - 10000) stammen Funde am Gösener Berg.

5000 - 3000 v. u. Z.
Bandkeramische Siedlung in der Nähe der heutigen Bahnhofstrasse. Sie wurde bei Ausgrabungen 1925 entdeckt.

2400 - 1800 v. u. Z.
Schnurkeramische Hügelgräber auf dem Etzdorfer Berg und Einzelfunde im Stadtgebiet zeugen von einer Besiedlung in dieser Zeit.

700 -1000 v.u. Z.
Slawen gründeten im Tal nördlich der heutigen Stadt eine Siedlung, von der Funde und noch heute gebräuchliche Flurnamen zeugen (Donitzschkau).
Später befand sich in dieser Gegend die ursprüngliche Altstadt.

2. Hälfte des 12. Jahrhunderts
Planmäßige Anlegung der Stadt Eisenberg, der "neuen Stadt", auf dem Berg. Ihr rasches Wachstum wurde begünstigt durch die zentrale Lage in der Nähe einer Burgund wichtige Handelsstrassen.

1156 - 1190
Regierungszeit des Markgrafen Otto des Reichen, der den Bau der ersten Stadtbefestigung veranlasst haben soll.

1189
Laut Überlieferung Verwüstung der alten Stadt durch Plünderungen und Brand.

1190/91
Einkauf Gottschalk von Isinberc und ein Ortolph von Eisenberg treten als Zeugen in Urkunden auf.

1196
Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Eisenberg.
Dietrich, Graf zu Weissenfels, verlieh dem Kloster Altzelle den Zehnten von seinen Weinbergen bei Camburg, am Jenzig, bei Kirchberg und " zu Ysenberch ".

1219
Verlegung eines Zisterzienserinnen - Kloster von Zwickau nach Eisenberg durch Dietrich den Bedrängten, Markgraf von Meißen.

1255
Erste urkundliche Erwähnung einer Münzstätte.
Zur Ausstattung des Hospitals vor dem Steintor wies Heinrich, Markgraf von Meißen, dem Nonnenkloster zu Eisenberg einen jährlichen Zins von seiner Münze zu Eisenberg an.

1274
Erste Erwähnung städtischer Privilegien. Albrecht, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen, verlieh den Ratsherren und den Bürgern Eisenbergs das Schultheißenamt. Des Weiteren erhielt Eisenberg das erste Brauprivileg.

1470
Laut Überlieferung soll die alte Stadt bis auf 15 Häuser abgebrannt sein.
Im gleichen Jahr erhielt Eisenberg das Privileg zum Bierbrauen im Umkreis eine Meile.

1485
Bei der wettinischen Erbteilung zwischen Ernst und Albrecht kam Eisenberg zum ernestineschen Herrschaftsgebiet.

1505
Entdeckung von sieben Quellen ( die "Siebenfreude"), deren Wasser über Holzröhren auf den Markt geleitet wurde.

1512
Bau eines städtischen Hospitals in der Nähe der Friedhofskapelle.

1523
Nach Einführung der Reformation in Eisenberg wurden 1524/25 das Zisterzienserinnen - Kloster aufgelöst sowie 1527 und 1529 die erste und zweite Kirchenvisitation durchgeführt.

1530 und 1537
Martin Luther weilte auf seinen Reisen zum Augsburger Reichstag (1530) und zur Tagung des Schmalkaldischen Bundes (1537) in Eisenberg.
Ihn begleiteten u. a. Philipp Melanchton, Georg Spalatin und der Lutherschüler und Berliner Hofprediger Johann Agricola.

1540/1541
Erste Erwähnung der Schneider- und Kleidermacherinnung, der Böttcher- und der Strumpfmacherinnung.

1547
Nach der Niederlage Johann Friedrichs des Großmütigen im Schalkaldischen Krieg wurde Eisenberg albertinisch.

1550 - 1561
Erste Pflasterung aller wichtigen Strassen, u. a. der Burgstrasse, des Steinwegs und der Schlossgasse.

1554
Durch den Naumburger Vertrag zwischen Ernestiner und Albertinern gelangte Eisenberg wieder in den Besitz der Ernestiner.

1555
Beginn der Eisenberger Geschossbücher, die den Besitz eines jeden Bürgers und das zu entrichtende Wachgeld verzeichnet.

1581
Erstmals durchgängige Pflasterung des Marktes.

1591
Die Zahl von 197 Feuerstellen, davon 167 innerhalb und 30 außerhalb der Stadtmauer, lässt auf etwa 1000 Einwohner schließen.

1601
Erste urkundliche Erwähnung der Eisenberger Schützengesellschaft:

1610
Erneuerung der Stadtstatuten durch Kurfürst Christian der zweite.

1618 - 1648
Dreißigjähriger Krieg.
In Eisenberg quartierten sich 1629/30 kaiserliche Truppen ein. Im Jahre 1640 zog der schwedische Feldmarschall Hans Christofer, Graf von Königsmark mit sechs Regimentern durch die Stadt, 1641 lagen unter General Rosa 6000 Kavalleristen in der Stadt, 1647 kam es zur Einquartierung von bayrischen Söldnern.

1619
Abschaffung der aus dem Mittelalter überkommenden Dingstühle und Rügegericht.

1621
Errichtung einer Münzstätte durch Herzog Johann Philipp von Sachsen - Altenburg.
Während der "Kipper - und - Wipper - Zeit"
(1618 - 1623) waren Geldfälschungen üblich, um die Aufrüstung des Militärs zu finanzieren.
Hochwertige Münzen wurden eingeschmolzen und mit billigem Material vermischt.
Die Kipper und Wipper brachten durch Abkippen der Ränder und ungenauen Gebrauch der Goldwaage ungewichtige Münzen in den Verkehr.

1653
Flurzug um Eisenberg. Dabei wurden die Stadtgrenzen abgelaufen und die Steinkreuze erfasst.

1675 - 1707
Regierungszeit Herzog Christians. Durch die Teilung des Herzogtums Sachsen - Gotha - Altenburg entstand 1680 das Herzogtum Sachsen - Eisenberg mit Eisenberg als Residenzstadt.

1685
Gründung des Raudaer Bergamtes.
Weil die erhofften Gold- und Silberfunde ausblieben, wurde der Bergbau im Raudatal 1690 weitgehend wieder eingestellt.

1688
Gründung des Lyzeums durch Herzog Christian.

1690
Einweihung der Knabenschule gegenüber dem Amtshaus.

1692
Errichtung einer Münzstätte durch Herzog Christian im Schloss, wahrscheinlich durch den Umbau der schon 1621 erwähnten Münze.

1707
Herzog Christian gestorben.

1718
Einkauf Brand auf dem Steinweg vernichtete sechs Häuser in der Nachbarschaft des Gasthofs " Zum roten Löwen".

1745
Erneuerung von 24 Weichbildsteinen, die die Stadtgrenzen anzeigten.

1756 - 1763
Während des Siebenjährigen Krieges zwischen Preußen und Österreich erlitt Eisenberg Einquartierung und Durchmärsche.

1758
Veröffentlichung der ersten Chronik Eisenbergs durch Johann David Gschwend.

1766
Gründung der " Sterbe- und Leichensocietät".
Sie sicherten ihren Mitgliedern (bei der Gründung waren es 110) ein ordentliches Begräbnis und den Hinterbliebenen ein kleines Sterbegeld zu.

1772
Höhepunkte einer mehrjährigen Teuerung als Folge der hohen Verschuldung Eisenbergs nach Siebenjährigen Krieg. Im selben Jahr zogen am 31. August und 1. September 1004 aus dem Erzbistum Salzburg vertriebene Protestanten durch die Stadt und übernachten auf dem Marktplatz.

1776
Heinrich Ernst Mühlberg erhielt die Konzession zur Einrichtung der ersten Eisenberger Porzellanfabrik.

1798
Gründung der " Buerger- und Konzertgesellschaft ". Sie veranstaltete und organisierte Konzerte und Theateraufführungen.

1799
Ludwig August Schultes veröffentlichte die " Diplomatischen und statistischen Nachrichten von der Creis - Stadt im Osterlande.

1800
Eisenberg hatte etwa 3600 Einwohner.

1806
Während der Schlacht bei Jena und Auerstedt erlitt Eisenberg Einquartierung, Durchmärsche und Plünderungen.

1813
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig quartierte sich der russische Zar Alexander I. in einem Haus am Markt ein (später Buchhandlung Bauer). Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen, logierte im Gasthaus "Zum Bären". Soldaten lagerten nach der Schlacht in und um Eisenberg, das Schützenhaus wurde als Lazarett genutzt.

1820
Gründung der Buergergesellschaft in der " Alten Erholung ". Ihre Mitglieder führten mit Erlaubnis der Landesregierung Feste durch. Aufgenommen wurden anfangs nur unverheiratete Buerger.

1821
Friedrich August Nutzer gab erstmals das " Eisenbergische Nachrichtenblatt" heraus.

1823
Beginn des Klavierbaus in Eisenberg.

1824
Erste Straßenbeleuchtung

1825
Gründung der " Erholungsgesellschaft". Sie bestand aus " gebildeten Bürgern" und schloss sich später mit der Konzert - Gesellschaft zusammen.

1826
Nach einer Neuordnung der ernestineschen Besitzungen gehörte Eisenberg als Nebenresidenz wieder zum Herzogtum Sachsen - Altenburg.

1827
Der " Fellersche Gesangsverein" wurde als erster Gesangsverein Eisenbergs gegründet.

1828
Gründung des Sparkassenvereins.

1829 - 1848
Prinz Georg von Sachsen - Altenburg wohnte im Eisenberger Schloss.
Er stand dem 1829 gegründeten Georgen - Gewerbeverein vor.

1843
August Leberecht Back, Archiediakon an der Stadtkirche Eisenberg, veröffentlichte die "Chronik der Stadt und des Amtes Eisenberg".

1848
Gründung des ersten Männerturnvereins. Er wurde 1850 polizeilich aufgelöst und erst 1861 wieder gegründet.

1848/49
Bürgerliche Revolution. In Eisenberg wurde eine Bürgergarde aufgestellt. Reichstruppen besetzten die Stadt und schlugen den Aufstand nieder.

1850
August Matthes gründete die erste Eisenberger Wurstfabrik. Sie stellte Zervelatwürste her, die weithin bekannt wurden.

1879
Der bisher privat geführte Sparkassenverein ging in städtischen Besitz über.

1879
Eröffnung der Bade- und Schwimmanstalt ( später Ernstbad ).

1880
Bau der Bahnlinie Eisenberg - Crossen.

1881
Errichtung eines Denkmals für den Philosophen Karl Christian Friedrich Krause vor dem Gymnasium. Es wurde 1888 an seinen heutigen Standort am Krauseplatz versetzt.

1884
Gründung des "Geschichts- und altertumsforschenden Vereins zu Eisenberg".

1888
Feierliche Einweihung des von Adolf von Donndorf geschaffenen Denkmals für Herzog Christian vor dem Gymnasium.

1895
Eröffnung der ersten Fortbildungsschule für Lehrlinge.

1898
Gründung der Eisenberger Stadtwerke und Inbetriebnahme des Gaswerkes.

1899
Neubau der Brauerei in der Gartenstrasse.

1900
Eisenberg hatte 8824 Einwohner.

1901/02
Bau des städtischen Wasserwerkes.

1904 - 1906
Die "Herzog - Ernst - Schule" ( später Schillerschule ) wurde gebaut.

1907
Feierliche Einweihung des Johanniter - Krankenhauses ( heute Altenzentrum Bethesda ).

1910
Eisenberg hatte 10749 Einwohner.

1912/13
Bau und Inbetriebnahme des Umspannwerkes am Schreberweg. Die ersten Abnehmer wurden mit Strom versorgt.

1914 - 1918
Erster Weltkrieg. Viele Eisenberger kamen nicht aus dem Krieg zurück.

1918
Die herzogliche Familie dankte ab. Eisenberg wurde dem Freistaat Sachsen - Altenburg angegliedert.

1921
Eisenberg gehörte zum Land Thüringen.