Auf einem steil nach Süden abfallenden
Bergrücken hoch über dem Saaletal (520 m ü. NN) stand seit über acht
Jahrhunderten die „Veste Plankenberg". Die Burg gehörte ursprünglich zu einer
Reihe von Sicherungsfestungen an der Saale, war ursprünglich Reichslehen und
hatte dann über die Jahrhunderte verschiedene Besitzer.
Die Entstehung der Befestigung im 12. Jahrhundert ist durch archäologische
Untersuchungen sowie urkundliche Quellen gesichert. Im Jahr 1192 werden mit
Dietrich, Günther und Siegebold erstmals die Herren von Blankenberg bezeugt.
Wahrscheinlich sind sie aus dem Geschlecht derer von Reitzenstein
hervorgegangen. Die von Blankenberg sind ab 1338 Dienstmannen der Vögte von
Gera. 1371 wurde die Burg für 1400 Schock an Kaiser Karl IV. und seinen Sohn
Wenzel veräußert. Ab dem 15. Jahrhundert bis 1815 blieb sie bei Kursachsen.
Nachfolgend wechselte der Besitz an den Freiherren von Beust bzw. an die Familie
von Götze.
Mit Beginn der Neuzeit hatte die Burg wie alle Burgen ihren ursprünglichen Sinn
als Wehrbau verloren. Sie wurden langsam zu Schlössern, bei denen Bequemlichkeit
über Sicherheit und Befestigung ging. Das Schloss, war ein Wohnbau mit
abgerundeten Ecken.
Die Burg gliedert sich in einen höher gelegenen
Wohntrakt im Westen und einen tiefer liegenden Zwinger im Osten. Das Wohnareal
wurde auf einer Fläche von 27m x 20m vollständig von einem eiförmigen
wohnturmartjgen Bau eingenommen, der in der Mitte einen engen Innenhof freigab.
Seine Mauerstärke betrug 3,50m. Der Bau bestand aus drei Stockwerken und wies an
seinen Außenseiten gerundete Ecken auf.
Der jetzige nördliche Treppenzugang ist erst im 18. Jahrhundert entstanden.
Ursprünglich erfolgte er im Osten über den Zwinger. Dieser ist Nord-Süd
ausgerichtet und besitzt die Form eines ungleichmäßigen Vierecks. Auf dessen
östlicher Längsseite befand sich ein Schalenturm. Im Westen konnten
Fundamentreste von Gebäuden und eine Zisterne nachgewiesen werden. Die
Wirtschaftsgebäude der Burg lagen nördlich der Hauptburg im Bereich des
ehemaligen Rittergutes. Ein aus dem Fels gehauener Halsgraben, der jetzt zum
Teil als Weg genutzt wird, umgab Teile der Anlage.
Im Herbst 1947 erließ die damalige sowjetische Besatzungsmacht den Befehl Nr.
209 zum Abbruch von Adelssitzen.
Das Schloss wurde noch bis 1948 durch eine Arztpraxis und mehrere
Wohnungen genutzt.
Der ortsansässige Arzt und verschiedene Blankenberger Bürger setzten sich für
den Erhalt des geschichtsträchtigen Bauwerkes ein, jedoch scheiterten alle
Pläne, den Baukörper einer anderen nützlichen Bestimmung zuzuführen. Außer einem
riesigen Trümmerhaufen blieb von der historischen Stätte nach der Sprengung
nichts übrig. Im Laufe der Jahrzehnte überzog die Natur den Schutthaufen mit
Grün. Die geringe Entfernung zur deutsch-deutschen Grenze, deren Anlagen nur
wenige Meter an den Resten der Burg vorbeiführten, verhinderte, dass sich etwa
Interessierte um die Ruinenteile kümmern konnten.
Erst nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten war dieser Bereich
wieder zugänglich.
So bemühten sich ab 1993 einige Blankenberger die noch sichtbare Ruinenteile
vor dem endgültigen Verfall zu bewahren.
Die Ruinenreste wurden 2007 vermessen, das Fundmaterial von der Fachbehörde
inventarisiert und bearbeitet. Sie werden in Teilen in der kleinen
Ausstellung im Kreuzgewölbekeller präsentiert.
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