Den Ursprüngen des Schlosses Schwarzburg kann man nicht
genau festlegen. Sicher ist nur der Nachweis in einer Urkunde aus dem Jahre
1123, in der ein Graf von Schwarzburg genannt wird.
In einer anderen Urkunde des Erzbischofs von Köln wird "Swartzinburg"
genannt. Das Jahr der Urkunde ist vermutlich 1071.
Eine Beschreibung der Burganlage stammt aus dem Jahr 1371. Der Umbau der
Burg in eine Schloss ist Mitte des 16. Jahrhundert angesiedelt.
Seit dem hat sich eine wechselvolle Geschichte angeschlossen, Brände um 1695
und 1726,
Befestigungsausbau, Vernachlässigung und Kirchenbau. Erst nach 1867 setzten
wieder Umbau- und Instandsetzungsarbeiten ein.
Ab 1918 ist der Eigentümer das Land Thüringen. 1940 kam die Führung des
3.Reiches auf die Idee, das Schloss in ein Gästehaus umzubauen. Daraufhin
wurden viele Gebäude abgerissen. Der gesamte Umbau wurde 1942 in einem
ruinenhaften Zustand eingestellt. In den 50er Jahren gab es auch wieder
Pläne, die Schlossanlage herzurichten. Dabei blieb es auch. Neue Pläne
wurden nach 1990 geschmiedet, die nicht umgesetzt wurden.
Erst nach 2007 setzen Sanierungsarbeiten ein, die den lange erhofften Erfolg
versprechen. Die Arbeiten konzentrieren auf das Zeughaus, mit dem Ziel die
Waffensammlung der Schwarzburger Fürsten wieder an ihren Ursprungsort zu
bringen. Die Waffensammlung ist gegenwärtig noch in der Heidecksburg
Rudolstadt untergebracht.
2012 werden die Sanierungen fortgeführt.
Am Hauptschloss sollen in den nächsten Jahren erhebliche Geldmittel verbaut werden. Es ist von 4,3
Millionen € die Rede.
2015 wird das Zeughausmuseum eröffnet werden, um die
einzigartige Waffensammlung der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Kaisersaal
Das Kaisersaalgebäude war bis 1709 im Rohbau vollendet. Die aufwendigen
Ausstattungsarbeiten zogen sich jedoch über weitere 10 Jahre hin.
Ursprünglich wurde das Gebäude als dreiteilige Anlage errichtet. Der heute
bestehende Mittelpavillon besaß zwei leicht zurückgesetzte zweistöckige
Seitenflügel, von denen nur noch der östliche erhalten ist. Bemerkenswert
ist der architektonische Schmuck, der sich an der Fassade befindet. Das in
Sandstein gehauene und bemalte Wappen der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt
betont das Portal.
Über dem ehemaligen Orangeriesaal befindet sich im Obergeschoss der
Kaisersaal auf nahezu quadratischem Grundriss. Ihn schmücken in der breiten
Hohlkehle der Decke 76 Porträtmedaillons römischer, byzantinischer und
deutscher Kaiser. An den Wänden des turmartig überhöhten Mittelteils
befinden sich zwei Reihen von Kaiserbildnisse in Temperamalerei auf
Leinwand. Dieses Bildprogramm, das die Aufwertung der eigenen Dynastie zum
Ausdruck bringen sollte, besaß eine reale politische Motivation, da die
Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt 1710 in den Reichsfürstenstand erhoben
wurden.
Historische Daten:
1699-1719 Errichtung des Kaisersaalgebäudes
1711-1719 Das Parterre vor dem Kaisersaal wird als Barockgarten angelegt
1940-1943 Auch das Kaisersaalgebäude wird durch Abriss- und Umbauarbeiten
der Schlossanlage schwer beschädigt
1958-1971 Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten
1994 Übertragung
der Liegenschaft an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
2000
Neugestaltung des Gartenparterres unter Berücksichtigung eines um 1744
entstandenen Gartenplans
Zeughaus
Das Zeughaus ist das einzig erhaltene Zeughausgebäude in Deutschland, wenn
auch sehr stark beschädigt. Die ursprüngliche Einrichtung mit historischen
Waffen und Ausrüstungsgegenständen konnte rekonstruiert werden. Dabei
handelt es sich um etwa 4000 Waffen des 15. bis 19. Jahrhunderts, die bis
1940 als Schausammlung des Fürstenhauses Schwarzburg-Rudolstadt präsentiert
wurden. Das Gebäude wird erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts als "Zeughaus"
benannt und diente als Waffenlager der verschiedenen Grafen. Seit
Mitte des 18. Jahrhunderts nahm die Waffensammlung repräsentativen Charakter
an, die militärische Funktion zur Ausrüstung einheimischer Truppen trat in
den Hintergrund. Ab Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Präsentation
endgültig musealen Charakter an. Die Waffensammlung wurde in Deutschland
sehr bekannt.
Als 1940 Schloss Schwarzburg umgebaut wurde, kam es auch zur Beräumung
des Zeughauses. Die Waffen gelangten ins Schloss Heidecksburg in Rudolstadt.
Dort hat sich bis heute, trotz des Krieges, die Waffensammlung
erhalten. Der Abtransport in die Sowjetunion wurde durch die Eisenbahner bis
1949 verhindert. Danach wurde sie wieder ins Schloss Heidecksburg
zurückgebracht.
Mit der 2008 begonnenen Sanierung des maroden Zeughausgebäudes durch die
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der restauratorischen
Aufarbeitung der Sammlung ergaben sich Chancen für eine
Wiedereröffnung des Zeughauses. Auch das 1940 abgerissene Torhaus des
Schlosses, das unmittelbar an das Zeughaus angrenzte, soll in der alten Form
wieder entstehen und alle technischen Bereiche sowie die Räume für die
Besucherbetreuung aufnehmen. Mehr als vier Millionen Euro sind nun schon in
die Restaurierung des Zeughauses und des Torhauses geflossen. Das neue
Museum soll am 13.05.2018 wieder öffnen. so werden die mehr als 4000 Waffen
wieder zu sehen sein.
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