Geodaten: 50 39 02,77N 11 43 12,16E
Im Land der 1000 Seen und Teiche liegt
die kleine Gemeinde Knau. Sie ist sicherlich eine
der ältesten Orte in der Region. Die Wurzeln gehen in das Jahr 1074 zurück. Vor allem die Fischzucht mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem macht von sich Reden. Es gibt keine natürlichen Wasserzuflüsse. Nur das Regen- und Oberflächenwasser wird genutzt. Das Wasser fließt von einem Teich in den anderen bis es nach Jahren endlich in der Saale angekommen ist. Die Mönche im Mittelalter haben mit dem Bau der Teiche begonnen. So bleibt es nicht aus, dass diese Gewässer viele Vögel anlockt. Sehr gut kann man das an den ehemaligen Reinigungsteichen der 1991 aufgelösten Schweinemast sehen. Durch sehr geschickte Renaturierung haben diese Teiche heute einen sehr hohen Vogelreichtum zu verzeichnen. Seit 1998 erfolgte die Einordnung des Gebietes in die europäische Vogelschutzrichtlinie. Tausende Zugvögel sammeln sich hier im Herbst, um gemeinsam den Flug nach Süden in die Winterquartiere anzutreten. Mit dieser Natur muss man die Entwicklung des Schlosses Knau einordnen. Die Anfänge des Schlosses sind sicherlich in einem Klostergut seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zu finden. Urkundlich erwähnt wurde das Objekt erstmalig 1522 in Verbindung mit Hans und Wolfgang von Gräfendorf. Im ausgehenden 16. Jahrhundert war das Rittergut an die Familie von Brandenstein, Raniser Linie, gelangt. Geheimrat Esaias von Brandenstein (1567 -1623), Oppurger Linie, kaufte 1601 das Alte Schloss. Er ließ das Alte Schloss im Jahre 1608 auf älteren Fundamenten errichten. Das Alte Schloss mit seinem Turm ist ein typischer Renaissancebau. in seinem Inneren befinden sich zwei bemerkenswerte Säle. Sie sind etwa 23 m lang und mit geschnitzten und bemalten Holzdecken sowie jeweils einer einzigen profilierten Stützsäule in der Saalmitte ausgestattet gewesen. Heute ist nur noch einer dieser Säle vorhanden. Überhaupt wurden in dem Alten Schloss gute Baumaterialien verarbeitet. Der Handlauf und die Stufen zum 1. Stock sollen aus Marmor gewesen sein. So beschreibt Professor Lehfeldt 1897 das Alte Schloss. Die Besitzer wechselten im Laufe der Zeit mehrmals. 1745 kam das Gut zusammen mit der Herrschaft Oppurg in den Besitz der Grafen von Hoym. Sie bauten das so genannte Neue Herrenhaus ans Alte Schloss. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kaufte Gottfried Schneider den Anwesen und baute ihn zu einem Mustergut aus, das bis 1945 in Familienbesitz blieb. Mit der Bodenreform1948 wurde das Gut aufgeteilt. Später wurde das Rittergut Forschungsstelle für Tierhaltung der Deutschen Akademie zu Berlin. Das Institut arbeite hier bis zur Wende 1990. 1992 vernichtete ein Brand das Gurtsverwalterhaus und die angrenzenden Stallungen. Gemeinsam mit der jetzigen Eigentümerin des Gutes, der Gemeinde Knau, versucht der Förderkreis Rittergut Knau e.V. die historisch bedeutsame Gutanlage zu sanieren und damit ein kulturelles Zentrum für die Region Knau und den Saale-Orla-Kreis zu schaffen. „Knau war Marktflecken und damit eine Siedlung mit Marktrecht und eingeschränkter Gerichtsbarkeit", wissen die Mitglieder des Förderkreises zu sagen. |
Blick auf Knau |
Kirche Knau |
Knau |
Schloss Knau |
Schloss Knau |
Gutshof am Schloss |
Gutshof am Schloss |
Wanderkarte Knau |
![]() Markt im Rittergut |
Markt im Rittergut |
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